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Gottlob Johann BIERI

Gottlob Johann BIERI

männlich 1879 - 1918  (38 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles    |    PDF

  • Name Gottlob Johann BIERI 
    Tod 23 Mrz 1818  Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Bei Nachtwache beim Überfall von Inguschen getötet 
    Geburt 3 Nov 1879  Alexanderhilf bei Tiflis, Kaukasus Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Alexanderhilf bei Tiflis, Kaukasus Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Bauer, Käsemeister 
    Tod 23 Mrz 1918  Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I1146  Basis Stammbaum | Stamm "Bieri", Bieri Peter & Schrenk Karolina
    Zuletzt bearbeitet am 7 Jun 2024 

    Vater Peter BIERI,   geb. 10 Apr 1846, Schangnau, Kanton Bern, Emmental, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 23 Aug 1922, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 76 Jahre) 
    Beziehung Leiblich 
    Mutter Karolina SCHRENK,   geb. 15 Apr 1841, Höfingen, beim Leonberg, Württemberg, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. Aug 1882, Annenfeld, Kaukasus Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 41 Jahre) 
    Beziehung Leiblich 
    Eheschließung 17 Mai 1878  Katharinenfeld, Georgien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F152  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Maria SCHMIDT,   geb. 24 Apr 1881, Tempelhof bei Pjatigorsk, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Dez 1946, Kapal (Qapal), Gebiet Taldy-Kurgan, Kasachstan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre) 
    Eheschließung 15 Aug 1903  Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
    +1. Lydia BIERI,   geb. 3 Jun 1904, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Jul 1996, Korntal-Münchingen, Baden-Württemberg, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 92 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +2. Maria BIERI,   geb. 17 Okt 1905, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Jul 1994, Buchholz, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 88 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
     3. Johanna BIERI,   geb. 11 Jul 1907, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Apr 1996, Tostedt, Harburg, Niedersachsen, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 88 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +4. Heinrich BIERI,   geb. 16 Dez 1908, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 5 Mai 1943, Krementschuk (Ukrainne) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
     5. Reinhold BIERI,   geb. 4 Okt 1910, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Okt 1911, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 1 Jahr)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +6. Gottlob BIERI,   geb. 26 Mrz 1912, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Jul 2008, Korntal-Münchingen, Baden-Württemberg, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 96 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +7. Martha BIERI,   geb. 4 Mrz 1914, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Aug 2010, Königsmoor, Harburg, Niedersachsen, Germany Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 96 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +8. Karolina BIERI,   geb. 24 Okt 1915, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Apr 2010, Köln, NRW, Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 94 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    +9. Frieda BIERI,   geb. 1 Mrz 1917, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Jan 2003, Otter bei Buchholz, Niedersachsen, Germany Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 85 Jahre)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
     10. Hulda BIERI,   geb. 26 Okt 1918, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Jul 1920, Gnadenburg (Winogradnoje), Nordossetien-Alanien, Russland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 1 Jahr)  [Vater: Leiblich]  [Mutter: Leiblich]
    Familien-Kennung F1022  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 16 Sep 2024 

  • Fotos
    Johann Gottlieb Bieri
    Johann Gottlieb Bieri

  • Notizen 
    • Umgekommen beim Inguschen Überfall aud Dorf
    • Angaben zu Johann Gottlieb Bieri, geb. 3.11.1879 und Gottlob Bieri, geb. 26.3.1912 von Roland Kugel (rolandkugel@freenet.de).

      Siehe auch http://peters-wilhelm.de/Gnadenburg, wilhelm.peters2@gmail.com

      Hier ein kurzer Ausschnitt aus den Erzählungen von Gottlob Bieri:

      Aus dem Dienst der evangelich-reformierten Kirche entlassene Pfarrer der mittelfränkischen Gemeinde Illenschwang bei Dinkelsbühl, Christof Cloeter, prädigte die Idee, dass Gott, bevor der Antichrist die Gemeinde Christi vernichten wird, einen Bergungsort vorbereitet. Nach Aussagen der Propheten Hesekiel und Daniel sowie der Johannesapokalypse liege dieser Ort in Russland. Unter Cloeters Vorsitz hatte sich 1878 in Stuttgard die "Deutsche Auszuggemeinde" gebildet. Er war mehrmals in Russland um den Bergungsort zu finden. 1880 wurde durch einen Beauftragten beim Statthaltzer des Zaren für den Kaukasus, dem Großfürsten Michael, die Erlaubniss zur Gründung von Kolonien eingeholt. Es wurde ein Kaufvertrag für das mit 10.000 Goldrubel verschuldete Gut des Generals Smekalof südlich des Tereks bei Mosdok für 75.000 Goldrubel abgeschlossen. Das Gut wurde zunächst in 50 Anteile zu je 46 Desjatin, gut 50 ha, aufgeteilt. Jeder Anteil kostete 1.600 Rubel, rund 3.300 Mark. Es sollte ein Missionswerk für das reich Gottes gegründet werden. So wurde die deutsch-russische Auszuggemeinde Gnadenburg gegründet. Mehrere Familien aus Württemberg (Schmidt, Singer, Leimenstoll), Bayern (Schühlein, Gaar, Hassold, Neumann, Präg), Westfalien (Peters, Vogelsand, Rohländer), Österreich (Daumlechner), Schlesien (Köhler), Reinpreußen (Glaum) und Pommern (Rohde) machten sich ab Anfang Oktober 1881 auf den Weg in die unbekannte Ferne. Dabei mussten Sie bis zu 10.000 Mark für den Kauf, Überfahrt und künftige Haushalt aufwenden.
      Quelle: http://peters-wilhelm.de/Startseite

      Bieri, Gottlob, Die Gemeinde Gnadenburg im Nordkaukasus, in: Joseph Schnurr, Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen. Evangelischer Teil, Stuttgart 2. überarbeitete und verbesserte Auflage 1978, S. 273-302.

      „Bibliographie zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“/Detlef Brandes/Victor Dönninghaus, Band 2. von 1917 bis 1998. (Schriften des Bundesinstituts für Ostdeutsche Kultur und Geschichte Bd. 13), R. OLDENBOURG VERLAG MÜNCHEN 1999, ISBN 3-486-56134-0. Seiten 56 (Nr. 777), 82 (Nr. 1175), 547 (Nr. 7706, 7707), 620 (Nr. 8574), 668 (Nr. 9181), 839 (Nr. 11138), 891 (Nr. 11621 – Gottlob Bieri)

      Schneesturm in der Kosakensteppe (Gottlob Bieri)
    • Ortsname Gnadenburg
      Weitere Ortsnamen Winogradnoje
      Gebietsbezeichnung Nordkaukasus Admin. Zuordnung Kabardino-Balkarien/Gebiet Terek
      Gründungsjahr 1881 Kolonietyp
      Topografische Lage Karte 8; J-4 Landfläche/-nutzung 4.300 Desj.
      Einwohnerzahl 900 (1941) Konfession evangelisch-separatistisch
      Zusatzinformationen

      Die Kolonie lag etwa 65 km im S von Stepnoje. Bereits 1880 siedelten sich die
      ersten 17 Familien an. Am 15. Mai 1981 wurde der Vertrag über den Kauf des Landes mit dem
      Generalmajor Smekaloff abgeschlossen (27.000 Rubel). Obwohl die Landfläche aus fruchtbarem
      Boden bestand (2.400 Desjatinen), eine Waldfläche von 150 Desjatinen , 25.000 Rebstöcke und
      eine Fabrik für Ölgewinnung aus Sonnenblumensamen vorhanden waren, war das Gut hoch verschuldet
      (10.000 Goldrubel).
      1882 lebten in der Kolonie 52 Siedlerfamilien mit je 46 Desj. Land. Ab Gründerzeit wurde in den
      Schulen in deutscher und russischer Sprache unterrichtet. Der Bau einer höheren Schule scheiterte
      an der bäuerlich-konservativen Einstellung, Bildung sei dem Glauben nicht zuträglich. 1890 gab es
      in der Kolonie 69 Familien. Der Name entstand im Rahmen eines Grußwortes des Gründers der
      Kolonie, Samuel Gottfried Christoph Cloeter, bis zur Amtsenthebung 1880 Pfarrer einer kleinen
      Hesselberger Gemeinde in Mittelfranken, an die Kolonisten. Der Namebedeutet „göttliche Gnade
      ist gleich eine Burg, in der man wohnen kann“. Cloeter wählte diesen Landstrich für Kolonisten aus,
      weil er die Grundbedingung erfüllte -Wald, Wasser, guten Boden und wegen der Bibelaussage: „Du
      Menschenkind, richte dein Angesicht nach dem Lande Magog, den Fürsten von Ros, Mesech und
      Thubal“. Ros bedeutet übersetzt Rußland, Mesech bedeutet Moskowien, Thubal bedeutet Tobolsk,
      alles zusammen frei übersetzt: „das europäische und das asiatische Rußland“. Der Pfarrer war der
      Meinung, das wäre der richtige Ort, um sich vor dem „Antichristen“ zu retten. Er rief deshalb die
      Gläubigen auf, sich den Drangsalen der drohenden Herrschaft des „Antichristen“ durch eine Auswanderung
      nach Russland zu entziehen.
      Nachdem Cloeter 1874 und 1880 in Russland verschiedene Regionen besucht hatte (Odessa, Krim,
      Kaukasus), kaufte er 1881 Land am Nordrand des Kaukasus, auf dem die Kolonie Gnadenburg
      gegründet wurde. Die religiösen Grundsätze (im Statut z. B. „Huldigung der Glaubenssätze der
      Herrnhuter Brüdergemeine“) erlaubten z. B. kein Gasthaus. Gnadenburg wollte sich nicht der lutherischen
      Kirche Rußlands anschließen. Die Gläubigen hatten den vergleichbaren Status einer Brüdergemeine.
      Diese Statuten waren vorläufig, wurden ständig ergänzt. Die überspitzten Glaubensansichten
      führten zu Spannungen zwischen den Generationen. 1892 entstand die Kirche als Steinbau, etwas
      später ein gesonderter Glockenturm. Schulgebäude mit Lehrerwohnungen, Pfarrhaus mit Kinderschule
      (Kindergarten) wurden ebenfalls aus gebrannten Ziegelsteinen gebaut. 1920 zogen die
      Ersten aus Gnadenburg fort. Mit der Einstellung eines Gemeindelehrers aus Emmaus, Tochterkolonie
      von Gnadenburg, als Pfarrer und Predigers nach 1920, ordnete sich die Glaubensgemeinde
      teilweise der lutherischen Kirche Rußlands unter. 1933 erfolgte die Aufnahme in die lutherisch russische
      Kirche und die Aufgabe der Eigenständigkeit der Brüdergemeine. 1936 wurde die Kirche als
      höhere Schule genutzt.
      Bedingt durch die Bodenverhältnisse wurde nur Winterweizen angebaut. In den Hungerjahren 1921
      und 1933 gab es keine Not. Es wurden sogar Kolonisten aus der Wolgaregion unterstützt. Aus Amerika
      wurden ab 1908 Binde- und Flügelmaschinen, ab 1925 Traktoren eingeführt. Die deutsche rote
      Kuh war hier als Milchvieh vertreten. Der Weinanbau brachte der Kolonie Wohlstand ein. Der Kontakt
      mit dem Heimatland Deutschland hielt bis 1939. Die Steinhäuser entsprachen dem mittelfränkischen
      Baustil. Die meisten Häuser standen mit der Giebelseite zur Straße. Obwohl ursprünglich alle
      Bauern waren, entwickelten die Kolonisten doch basierend auf den Vorfahren ihre Besonderheiten:
      Die Bayern waren die bestimmenden Elemente und besitztumsstolze Bauern, die Württemberger
      waren die Kaufmänner - der geschäftige Teil der Kolonisten. Die ansässigen Pommern, Westfalen
      und Rheinpreußen waren die Gemütlichen. Sie stellten die Handwerker. Bedingt durch diese Vielfalt
      gab es in der ersten Generation noch Trennungen der Dialekte. Ab zweite Generation setzte die
      Vermischung ein und eine Art mitteldeutscher Mundart beherrschte den Ort. Laut Gemeindestatut
      Gnadenburg durfte es keine deutsch-russische Mischehe geben. Wer als Kolonist zuwider handelte,
      musste die Kolonie verlassen. Erst ab 1936 durften die Kolonisten Russinnen heiraten.
      1933 wurde ein Kolchos „Karl Marx“ gebildet, der bald als vorbildlicher Millionärskolchos galt.
      Gnadenburg wurde Rayonzentrum und erhielt eine Maschinentraktorenstation (MTS). 1941 lebten
      in G. 159 Familien mit etwa 900 Einwohnern, davon einige russische und ukrainische Familien. Der
      Ort Gnadenburg wurde durch die deutsche Wehrmacht am 01 .Januar 1943 evakuiert und nicht mehr
      von Deutschen besiedelt. Er ist heute von Russen bewohnt und heißt Winogradnoje (Weingartendorf).

      Bieri, Gottlieb: Die Gemeinde Gnadenburg im Nordkaukasus, in: Kirche ev. Teil, S. 280 –302; HB 1961, S. 156